In den vorangegangenen Beiträgen zu unserer Camperausbauserie haben wir dir bereits davon erzählt wie wir unseren Camperausbau geplant haben. Außerdem hast du bereits erfahren, wie wir, alles was wir nicht benötigen ausgebaut, die Fenster eingebaut, den Boden und die Dämmung eingebaut, die Kabel verlegt und die Dusche aufgebaut haben. Damit unser Camper aber nun richtig wohnlich wird geht es nun an die Innenverkleidung und das Bett.
Die Innenausstattung ist unserer Meinung nach mit der schönste Teil beim Camperausbau. Denn dadurch wird der Camper erst richtig individuell und man kann alles auf seine eigenen Bedürfnisse anpassen . Dieser Teil hat uns am meisten Spaß gemacht.
Dieser Arbeitsschritt im Überblick
Materialaufwand:
hoch
Zeitaufwand:
hoch
Schwierigkeit:
mittel
Die Innenverkleidung unseres Campers
Vermutlich trägt die Innenverkleidung am stärksten zum Erscheinungsbild und somit zur Individualität des Campers bei. Sie ist nach der Küche wohl das erste was einem ins Auge sticht wenn man die Türen öffnet. Wenn du dir hier viel Mühe gibst, dann wertet das den Camperausbau extrem auf. Für die Umsetzung gibt es im Grunde drei gängige Varianten:
- Eine Innenverkleidung mit Nut- und Federbrettern
- Die Innenverkleidung mit Multiplex oder Sperrholzplatten
- Eine Innenverkleidung mit Filz
Aber eigentlich sind hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt – auch Kombinationen sind möglich. So kann man zum Beispiel die Decke anders gestalten als die Wände. Hier kann jeder seine Kreativität ausleben. Wir lieben Holz, da es für uns Gemütlichkeit ausstrahlt. Daher haben wir uns für die Variante mit den Nut- und Federbrettern für Wände und Decke entschieden.
Nut- und Ferderbretter als Innenverkleidung für den Camper
Die Verarbeitung von Nut- und Federbretter im Camper ist im Großen und Ganzen relativ einfach. Es läuft immer auf die gleichen drei Arbeitsschritte hinaus:
ausmessen
zusägen
streichen
einbauen
Der Nachteil ist aber, dass man für die Montage der Verkleidung eine Konterlattung benötigt, auf die man die Bretter schrauben kann. Dadurch verliert man ein paar Millimeter Wohnraum. Zudem sind die einzelnen Arbeitsschritte zwar einfach, aber sehr zeitintensiv. Trotz der Bezeichnung „Kastenwagen“ gibt es im Innenraum leider viele gewölbte Flächen, an die die Bretter angepasst werden müssen.
Wie wir euch schon in unserem Beitrag zur Planung und zum Layout unseres Camperausbaus erzählt haben, wollen wir in unserem Balu quer schlafen. Da war der Platzverlust aufgrund der Konterlattung natürlich ein Problem.
Deswegen haben wir, in den Bereichen in denen unsere Köpfe und Füße später einmal liegen werden, zusätzlich noch Aussparungen eingefügt.
So konnten wir den Raumverlust aufgrund der Wölbung der Seitenwände des Transporters kompensieren.
Damit das etwas deutlicher wird, haben wir euch dazu eine Skizze erstellt:
Tipp: Krallen verwenden
Wenn im fertigen Camper später keine Schrauben zu sehen sein sollen, die die Bretter halten, kannst du sogenannte Krallen* verwenden. Diese lassen sich in die Nut der Bretter schieben und mit der Konterlattung verschrauben. So sind später keine Schrauben mehr sichtbar.
Wir haben die Bretter übrigens vor dem Einbau mit einer weißen Farbe und anschließend einmal mit PU-Buntlack aus dem Baumarkt gestrichen, so kommt man einfach besser an alle Stellen ran.
Holzkitt zum verschönern der Schnittkannten
Nachdem wir unseren gesamten Camper nun mit den gestrichenen Nut- und Federbrettern verkleidet haben, kam der nächste Schritt. Es ist extrem schwierig alle Bretter exakt auf das richtige Maß zuzusägen.
Deswegen entsteht an den Stoßkannten fast immer ein Spalt. Diesen Spalt kann man mit Holzkitt* verfugen. Dadurch entsteht ein wirklich sauberer Übergang ohne Spalten und Lücken.
HINWEIS
Wir haben bei unseren Recherchen gelesen, dass manche Van-Ausbauer, die sich auch für Nut- und Federbretter entschieden hatten Problem mit der TÜV-Zulassung bekommen haben. Anscheinend hatte der Prüfer Bedenken, dass die Bretter bei einem Unfall splittern könnten. Wir hatten hier überhaupt keine Probleme mit dem TÜV und sehen das selbst auch nicht kritisch. Wenn der Aufprall so heftig ist, dass die Innenverkleidung des Campers splittert, dann haben wir ein ganz anderes Problem. Das muss aber jeder für sich selbst entschieden.
Das Bett unseres Vans
Nachdem die komplette Innenverkleidung angebracht war, ging es an den Aufbau von unserem Bett. Wir wollten quer schlafen, was wir bis heute auch nicht bereut haben. Die Grundkonstruktion die später den Lattenrost und die Matratze halten sollte, haben wir aus Balken mit den Abmessungen 40×30 gebaut. Das Bett wollten wir, wie eigentlich in jedem Camper gängig, etwas erhöht anbringen, um darunter ausreichend Stauraum zu haben.
Die seitlichen Träger haben wir durch Schrauben und Nietmuttern* direkt mit der Karosserie verschraubt. Zusätzlich haben wir noch sechs Stützen nach unten angebracht. So haben wir eine extrem stabile Konstruktion, die uns bis heute sehr gut trägt. Am Ende hat unser Bett dann die Abmessungen 1,40 m x 1,80m.
Für den Lattenrost hast du auch wieder mehrere Möglichkeiten.
- Klassischer Lattenrost
- Einzelfedern
- Brett mit Löchern
Wichtig ist eigentlich nur, dass die Matratze von unten gut belüftet ist.
Die Matratze
Da wir bei der Matratze, wie auch beim Lattenrost, keine Standardmaße hatten, haben wir beim Kauf darauf geachtet, dass es sich um eine Schaumstoffmatratze handelt. Die hat den Vorteil, dass man sie ganz einfach mit einer Schere oder einem Messer zuschneiden kann. Dazu müsst ihr sie nur aus dem Überzug herausholen und den Schaumstoffkern passend zuschneiden. Das geht wirklich super einfach.
Fazit zur Innenverkleidung und zum Bett von unserem Camper
Der Innenausbau ist für uns der spannendste Teil des Camper Projektes. Hier kann man wirklich kreativ sein und alles genau so gestalten wie man es sich vorstellt.
Dabei ist es egal ob ihr die Innenverkleidung mit Nut- und Federbrettern oder mit Filz ausführt und ob ihr das Bett in eurem Camper quer oder längs ausrichtet. Die Hauptsache ist, dass es euch gefällt.
Etwas handwerkliches Geschick ist hier zwar von Vorteil, aber aus unserer Sicht keine Voraussetzung.
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Aufgrund von Corona haben auch wir uns Gedanken gemacht wie wir in Zukunft reisen möchten. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden einen Transporter zum Camper umzubauen.
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